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  • AutorenbildBernd Lohmeyer

Das User Interaction-Masterdocument

Ist es Euch auch schon mal passiert: Da wird eine Änderung einer bestimmten Funktionalität diskutiert, Ihr habt ein mulmiges Gefühl dabei. Irgendetwas ist faul. Ihr wisst genau, wenn ich dem jetzt zustimme, hat das Auswirkungen auf einige Storyboards…

Warum? Weil eine Funktionalität diskutiert wird, die ein oder mehrere User Interaction Patterns betreffen, die Ihr im längeren Projektverlauf mühsam entwickelt und abgestimmt habt. Und jetzt soll diese Änderung vorgenommen werden!

Was bedeutet das denn nun wirklich? Wäre es da nicht schön, wenn man eine zentrale Stelle im Projekt hätte, die darüber Auskunft geben könnte. Tja, genau diese Stelle sind wir als verantwortliche User Interaction Designer normalerweise. Doch, Hand auf’s Herz. In einem Projekt, das seit einem Jahr läuft kann man sich nicht mehr an jeden Entscheid erinnern, der irgendwann getroffen worden ist. Jetzt könnte man einen Stapel von Protokollen durchsehen – oder den Styleguide befragen. Das erste ist zu langwierig, das zweite ist zu allgemein. Man könnte auch alle Storyboards durchsehen. Da steht ja drin, wie User Interaction laufen soll (siehe hierzu Storyboards: Eine Erfolgsgeschichte). Doch dazu fehlt die Zeit.  Also: keine Antwort, nur ein schlechtes Bauchgefühl.

Beispiel eines User Interaction-Grundsatzes

Da wäre es doch hilfreich, wenn man ein solches Dokument hätte, in dem all solch fundamentale Interaktionspatterns kurz zusammengefasst wären. Keine globalen Aussagen, wie sie im Styleguide stehen, sondern konkrete Ausprägungen der im Styleguide beschriebenen Prinzipien. Da steht dann beispielsweise für ein System zur Vorgangsverwaltung drin: “Die Vorgangssicht ‘Aufgabe’ wird nur angezeigt, wenn der angemeldete Nutzer eine solche in diesem Vorgang in Bearbeitung hat.” Das könnte so ein User Interaction-Grundsatz sein.

Möchte man nun, dass der Nutzer auch die Aufgabe eines anderen Kollegen in epischer Breite in einer eigenen Vorgangssicht sehen soll, würde der zuvor genannte Grundsatz aufgehoben oder zumindest um eine spezielle Regel erweitert werden. Schließlich ist die Aufgabe ja von einem anderen Nutzer zur Bearbeitung gesperrt. Das hat logischweise Konsequenzen auf alle Storyboards, in denen der erste Grundsatz Anwendung findet. So, jetzt erinnert Euch mal daran, welche der 100 Storyboards betroffen sind. Ich kann das jedenfalls nicht lückenlos gewährleisten.

Anforderungen an das User Interaction-Masterdocument

Um nun den Bezug zum Gesamten nachvollziehen zu können, muss das UI-Masterdocument über die vom diskutierten Grundsatz betroffenen Storyboards Auskunft geben. Weiterhin wäre interessant zu wissen, welche weiteren Grundsätze auf diesem basieren. Auch wäre gut zu wissen, welche übergeordneten Grundsätze es gibt. Das können ja eventuell wirklich mehr als einer sein.

So könnte ein Netzwerk von UI-Grundsätzen entstehen, die schließlich in der Gesamtheit das gesamte System abdecken.

Darstellung der UI-Grundsätze als Mindmap?

Ich weiß derzeit nicht, wie ein solches Dokument aussehen könnte. Eine einfache Tabelle wird vermutlich nicht reichen, da Querverbindungen auf diese Art schwer abzubilden sind. Ist eine Art Mindmap eventuell besser? Kann eine solche Mindmap durch Tagging der einzelnen Thesen unterstützt werden?

Ich möchte mich damit mal etwas intensiver auseinandersetzen. Vielleicht habt Ihr ja selbst schon eine Lösung für die Problematik gefunden oder entwickelt. Über Eure Vorschläge und Anregungen würde ich mich sehr freuen.

#Storyboard #Entwurf #Masterdocument #UserInteractionDesign #UserInteractionPattern

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